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Erfolgreiche Asbestsanierung in Lauben und Häusern

Seit 12 Jahren besitze ich einen Schrebergarten in Hamburg, direkt am Volkspark, dem größten Waldpark Deutschlands. Mein Grundstück ist 430 qm groß, und außer den Obstbäumen – ein alter Boskop, ein wohl schmeckender Pfirsich, dann selbst gepflanzte Obstbäume wie Glaskirsche, Kaki, weiße Maulbeere, ein Mandarinen- und zwei Feigenbäume – ist die Laube ein Schmuckstück. 26 qm Grundfläche, Spitzdach, teilweise überdachte Terrasse, eine Eck-Schlafcouch, drei Betten unterm Dach, eine Küche und ein Bad mit Dusche. Strom ist auch vorhanden, einen Gasofen habe ich mir besorgt, und Ernteerzeugnisse kann ich gleich vor Ort in einer Gefriertruhe einfrieren: was will das Gärtnerherz mehr! Die Laube wurde von einem Tischlermeister gebaut und innen ausgebaut mit jeder Menge in der Lamellenwand versteckte Regale für Geschirr, Handtücher und Kleidung.

 Seit ich an der Südwand eine Solaranlage installiert habe, ist die Luft in der Laube auch in feucht-kühlen Wintern angenehm frisch. Ich hatte die Solaranlage installiert, weil eine Strickjacke im Kleiderschrank Löcher durch Schimmelpilze aufwies. Wenn wir Schimmel sehen, ist es bereits fünf nach zwölf: unsichtbare Schimmelsporen, die lungengängig sind, sind dann in der Luft. Die Solaranlage erneuert die Luft in meiner Laube durchschnittlich 2 ½ Mal in der Stunden. Wer möchte, kann den durch die Solaranlage erzeugten Strom noch speichern und zum Beispiel fürs Handy-Aufladen oder zum Rasieren nutzen. Da ich Strom in der Laube habe, habe ich darauf verzichtet.

 Meine Vorstellung von meinem Bio-Kleingarten als „Idylle“ und „Gesundheits-Oase“ bekam einen Riss, als ich eine undichte, feuchte Stelle unterm Dach entdeckte. Ich wusste zwar, dass meine Laube mit Asbest gedeckt war. Allerdings hatte ich mir immer weiß gemacht, dass dies ungefährlich sei, solange an diesem Material nicht manipuliert wird, wie zum Beispiel gehobelt oder gesägt. Als ich den feuchten Fleck entdeckt hatte und dadurch wusste, dass das Dach undicht sein muss, bekam ich doch ein mulmiges Gefühl. Einer meiner Onkel, der in einer Autowerkstatt arbeitete und jahrzehntelang rauchte, war an einem durch Asbest hervorgerufenen Lungenkrebs gestorben.  Gott sei Dank hatte ich mir die Adresse von einer Firma aufgeschrieben, die Asbestsanierungen durchführt. Was so teuer an einer Asbestsanierung ist – für meine 54qm Dachfläche bezahlte ich mit meinen Wunschschindeln in rot 3.600 Euro – ist die fachgerechte Entfernung und Entsorgung dieses hoch gefährlichen Materials. Ich finde, der Aufwand hat sich gelohnt. Jetzt kann ich ohne schlechtes Gewissen meine Kinder in der Laube übernachten lassen, und auch lieben Besuch. Auch ich liebe diese „Kurzurlaube“ nur 5 Minuten von meiner Wohnung entfernt, wenn ich von der Sonne und dem Gezwitscher der Vögel oder dem Keckern der Eichhörnchen geweckt werde.

 Asbest – verehrt und verflucht

Bei „Wikipedia“ findet man Erstaunliches über Asbest. Asbest kommt aus dem Altgriechischen „asbestos“, was „unvergänglich“ heißt. Es handelt sich um faserförmige, in der Natur vorkommende Silikat-Minerale. Chrysotil, auch Weißasbest genannt, fand die technisch weitaus breiteste Anwendung zum größten Teil als Asbestzement. Erstmals wurde Asbest im 3.Jahrtausend vor Christus erwähnt, in einem Buch über Steine von Theophrast. Die ewige Flamme auf der Akropolis wurde mit einem Asbestdocht betrieben. Plinius der Ältere berichtet von feuerfester Kleidung aus Asbest. Im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung wurde über Asbest von Europa bis nach China berichtet. Nur sehr reiche Menschen konnten sich Gegenstände daraus leisten. Karl der V. soll durch die Reinigung seiner Tischdecke im Feuer seine Gäste beeindruckt haben. Im Mittelalter ging das Wissen um die Herkunft dieses Stoffes verloren. In dieser abergläubischen Zeit hielten sich Gerüchte, wonach es sich bei Asbest um die Schuppen eines Drachen oder die Federn des Phönix handele. Skrupellose Geschäftemacher fanden sogar Dumme, die ihnen Stoffe aus Asbest als Teile der Kleidung Jesu abkauften.        

 In der Neuzeit wurde Asbest im großen Stil ab 1820 gewonnen und verarbeitet. Asbest wurde als „Wunderfaser“ und „Mineral der tausend Möglichkeiten“ bezeichnet, weil es sehr fest ist, hitze- und säurebeständig, sehr gut isoliert und verwoben werden kann. Asbest ist bis ca. 1000 Grad Celsius hitzestabil und hat eine höhere gewichtsspezifische Zugfestigkeit als Stahldraht. Durch seine sehr feinen Fasern ist das Material sehr langlebig. Asbest wurde im 19.Jahrhundert zu feuerfester Kleidung für Feuerwehrleute verarbeitet und auch zu feuerfesten Dächern oder Wärmeisolierungen für Dampfmaschinen.

 Am 15.Juli 1900 bekommt der Österreicher Ludwig Hatschek als Besitzer einer Asbestwarenfabrik ein Patent für Eternit. Der Name kommt vom lateinischen Wort für „ewig“, aeternus. Der genialee Name hat sicherlich zum durchschlagenden Erfolg des Baustoffes. Mit diesem Patent begann ein Boom in der Verwendung zur Herstellung der unterschiedlichsten Produkte wie Faserzement für Dachschindeln, Dach-Wellpappen, Fassadenverkleidungen, Rohre, Knöpfe, Telefon-Gehäuse und Teile für elektrische Geräte. Ein Eternit-Dach wiegt nur ein Fünftel eines herkömmlichen Ziegelbelages. Im Zweiten Weltkrieg wurden z.B. Postsäcke, Getränkefilter und Fallschirme für Bomben aus Asbest hergestellt. In Gebäuden wurden tragende Stahlteile mit Spritzasbest zum Brandschutz versehen. Auf U-Booten und Schiffen verwendete man Asbest zur Isolierung von Rohrleitungen. Besonders nach dem II.Weltkrieg fand Asbest Einsatz als temperaturfester Isolierstoffe, als Bestandteil von Bremsbelägen und Dichtungen sowie in Laboren als feuerfeste Unterlage Verwendung. Außerdem diente er als feuerfeste Zwischenlage für Abzweigdosen in Holzhäusern. Zigaretten enthielten Asbestfasern, außerdem Zahnpasten, Blumenkästen, Haartrockner, Bügelbretter, Bügeleisen und Toaster. Herzchirurgen verwendeten Asbestfäden. Auch heute noch enthalten die Elektroschalttafeln in jedem zweiten Schweizer Haushalt Asbest.  

 Am Ende seiner Blütezeit – ab 1979 wurden endlich die ersten Asbestprodukte verboten, 1993 erfolgte ein generelles Asbest-Verbot in Deutschland, und seit 2005 gibt es ein EU-weites Verbot. In vielen Ländern aber, wie in China, Russland und in Entwicklungsländern, wird Asbest immer noch in großem Stil verwendet. Schätzungsweise 100 000 Menschen sterben jährlich weltweit an den Folgen von der Kontamination von Asbest. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 30 Jahren, so dass auch in Deutschland immer noch Neuerkrankungen und Todesfälle auftreten.

  Die gesundheitlichen Gefahren durch Asbest

Der erste sichere pathologische Befund über die Gesundheitsgefahren durch Asbest wurde im Jahr 1900 vom Arzt Dr. H. Montague Murray gestellt und in der „Charing Cross Hospital Gazette“ veröffentlicht. Er fand in den Lungen eines gestorbenen Asbestarbeiters „völlig mit Asbestnädelchen durch- und zersetztes Lungengewebe.“ (vgl. Büttner, a.a.O., S. 264)  Seit 1931 war mit der Diskussion über die Auswirkungen des Asbeststaubes die Forderung nicht verstummt, damit zusammenhängende Krankheiten in den Katalog der entschädigungspflichtigen Berufskrankheiten im Sinne der Unfallversicherung aufzunehmen.

 Vor allem beim Umgang mit Asbest und der Bearbeitung asbesthaltiger Materialien werden ganz feine Asbestfasern freigesetzt, die so klein sind, dass sie in die Lunge gelangen können. Schon bei einer geringen Belastet kann sich eine Asbestose entwickeln, eine Verhärtung des Bindegewebes von Lunge, Rippenfell und Lungenfell, welche über Erschwerung des Gasaustausches der Lungenbläschen Atemnot und anderen Lungenfunktionseinschränkungen hervorruft und im schlimmsten Fall zum Tod durch Ersticken führt. Die Krankheit ist unheilbar und kann noch lange nach dem Zeitpunkt, zu dem der Erkrankte dem Asbeststaub ausgesetzt war, auftreten. Auch das Krebsrisiko steigt: es kann sich Lungenkrebs entwickeln, oder das Pleuramesotheliom, ein Tumor des Rippen- und Lungenfells. Gesundheitlich schädlich ist das Einatmen der Asbestfasern, die durch Abrieb oder Verwitterung freigesetzt werden. Das Mesotheliom, ein Krebs des Lungensacks, ist gefährlich, aggressiv und sehr bösartig. Der Krebs ist unheilbar und führt in weniger als 12 Monaten zum Tode. Tückisch ist diese durch Asbest verursachte Krankheit, weil sie anfangs keine spürbaren Symptome aufweist.

 Der Abriss der Gebäude der Deutschen Welle in Köln und des Palastes der Republik in Ostberlin war nötig, weil der nur schwach gebundene Spritzasbest verbaut war. Eine Innenraumbelastung durch freigesetzte Fasern ist bei der Verwendung von Spritzasbest die Regel.

 Für die Asbestsanierung sind nur bestimmte Firmen zugelassen, die für Innenarbeiten geeignete Absauggeräte besitzen. Für die Sanierung gilt in Deutschland die TRGS 519, die Technischen Regeln für Gefahrstoffe: Asbest. Sanierungsbaustellen in Gebäuden müssen staubdicht von der Umgebung abgeschottet werden,, der Innenbereich muss unter Unterdruck gehalten und die Arbeitsbereiche dürfen nur über Schleusensysteme betreten werden. Als bekanntestes Gebäude muss in den nächsten Jahren die UNO-City in Wien stockwerkweise asbestsaniert werden. Auch im World Trade Center in New York wurde Asbest verbaut. Als die Zwillingstürme am 11.September 2001 zusammenstürzten, atmeten Zehntausende gefährliche Asbestfasern ein. Wikipedia: „Diese Menschen leiden nun zunehmend an den Folgen. Das Thema ist in den USA medial und medizinisch (Stand 2007) öffentlich tabu.“

 Seit einigen Jahren gibt es in Deutschland mehr Todesfälle durch Asbest-Belastung als tödliche Arbeitsunfälle. Die Berufsgenossenschaften veröffentlichten für 2003 im Bundesgebiet die Zahl von 1.068 Todesfällen. Der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften hat in rund 24 000 Fällen wegen asbestbedingten Erkrankungen Zahlungen geleistet. Besonders asbestbelastet sind Schlosser, Schweißer, Spengler, Elektriker, Installateure, Dachdecker, Maurer, Bauarbeiter, Ofenmaurer, Kraftfahrzeugtechniker, Fliesenleger vor allem in der Altersgruppe ab 50. Rauchen ist für Asbestarbeiter und andere Menschen, die mit Asbest zu tun haben/hatten, besonders gefährlich.

 In der heutigen Gesetzgebung der Schweiz beträgt die Verjährungsfrist für Asbestkrebs 10 bis 15 Jahre. Das ist bei einem Krebs, der erst nach 10 bis 40 Jahren ausbricht, ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Noch 1984 hatte der Eternit-Besitzer Max Schmidheiny Asbestzement als „vollständig ungefährlich“ dargestellt. Bei der Recherche zu diesem Artikel fühlte ich mich an den Contergan-Skandal erinnert. Ab Mitte der 40er Jahre war wissenschaftlich erhärtet, dass Lungenkrebs in Verbindung mit Asbestose auftreten kann, und ab Anfang der 60er jahre war auch der Zusammenhang zwischen einem bösartigen Mesotheliom und einer Asbestexposition erwiesen. Über Jahrzehnte versuchte die Asbest-Industrie, diese Forschungsergebnisse durch Gegenstudien zu widerlegen, und tut das immer noch in vielen Ländern. Das Fernsehmagazin „Kontraste“ deckte Anfang der 80er Jahre auf, dass das Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene, dem Bundesgesundheitsamt unterstellt, jahrelang Geld und Sachwerte von der Asbest-Industrie erhalten hatte (Roselli, „Die Asbestlüge“, S. 174). Inn Zukunft werden noch Hunderttausende Männer und Frauen an asbestbedingten Krankheiten leiden und sterben.

 Asbest ist die arbeitsbedingte Todesursache Nummer eins und der größte Schadensfall aller Zeiten. 1966 wurden in den USA 16 000 Asbestklagen eingereicht, im Jahr 2002 stieg diese Zahl auf 730 000 gegen 8400 Firmen mit einer Entschädigungssumme von insgesamt mehr als 70 Milliarden Dollar. Solche Sammelklagen sind in Europa nicht möglich, haben aber entscheident zum Asbest-Ausstieg beigetragen.   

 Bisher haben nur 23 Prozent der Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation WHO ein Asbestverbot ausgesprochen. In Asien hat nur Japan ein Asbestverbot durchgesetzt, nachdem Tausende von Opfern zu beklagen waren. In China allein ist der Asbest-Konsum nur in den Jahren 2000 bis 2004 um mehr als 40% gestiegen. Laut WHO arbeiten weltweit 125 Millionen Menschen an asbestexponierten Arbeitsplätzen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich zwischen 90 000 und 100 000 Menschen an asbestbedingten Leiden sterben werden.  Bisher haben Kanada und Indien erfolgreich verhindert, dass Weißasbest in der Rotterdam-Konvention als toxische Substanz deklariert wurde. Indien bereitet bereits eine Studie vor, welche die Unbedenklichkeit dieses Stoffes beweisen soll, finanziert von der Asbest-Industrie. Die Asbestlüge, wonach Asbest ungefährlich sein soll, hält sich also hartnäckig am Leben – in eternum, unzerstörbar, unvergänglich.  

 Verwitterte Asbestzement-Dächer: harmlos und „keine Gefahr“?

Langezeit wurden die gesundheitlichen Gefahren durch Asbest verdrängt. Schon in den zwanziger Jahren des 20.Jahrhunderts hatten britische Ärzte auf die gesundheitliche Gefahren durch Asbest hingewiesen. Im Buch von Maria Roselli, „Die Asbestlüge“, sind zahlreiche Beispiele der erfolgreichen Einflussnahme der Asbestindustrie auf die Behörden dokumentiert. „Das jüngste Beispiel dieser „Zusammenarbeit“ zwischen Staat und Industrie liegt bloß zwei Jahre zurück: Noch im Jahr 2005 hat das BUWAL (Bundesämter für Umwelt in der Schweiz) eine von der Eternit AG „initiierte und finanzierte“ Studie herausgegeben, die zum Schluss kommt, dass von verwitterten Asbestzement-Dächern und –Fassadenverkleidungen keine unmittelbare Gefahr für die Anrainer ausgeht.“ (ebd., S. 55)

 Wird gefährlicher Spritzasbest eingesetzt und es entsteht ein Wasserschaden, wie in meiner Laube, kommt es mit der Zeit zur Zerflockung des krebserregenden Spritzasbest. Die Sankt-Jakobus-Kirche in Mund, Schweiz, musste wegen dieser Gefahr asbestsaniert werden. Durch starke Luftzirkulation wurden zusätzliche Asbestpartikel von der Decke gelöst (vgl. Roselli, „Die Asbestlüge“, a.a.O., S. 217). Diese Gefahr bestand auch in meiner Laube, deren Dach undicht geworden war und in der die Solaranlage für regen Luftaustausch sorgt. Unter der Internetadresse vom Krebsinformationsdienst zu Asbest heißt es, Dass Dächer aus Asbest nur solange relativ harmlos sind, solange der Asbest nicht bearbeitet wird oder „deutlich sichtbar verwittert“. In meiner Schrebergartenkolonie gibt es zahlreiche Laubendächer aus Asbest, die deutlich sichtbar verwittern. Ich rate daher jedem Besitzer einer Laube oder eines Hauses mit Asbest-/Eternitdach, sein Dach fachmännisch austauschen zu lassen. Eine private Asbestsanierung und der Umgang mit Asbest ist für Heimwerker praktisch nicht möglich und nicht erlaubt. Arbeiten an Asbestdächern dürfen grundsätzlich nur von Firmen durchgeführt werden, die vor einem staatlichen Gewerbeaufsichtsamt eine Sachkundeprüfung erfolgreich bestanden haben. Überbauen und Beschichten abgewitterter Dächer ist verboten und führt zu empfindlichen Geldstrafen und teuren Rückbaumaßnahmen.

Die Dachsanierung meiner Laube im einzelnen

Die Sanierung meines Laubendaches führte eine Firma durch, die in Norddeutschland – Hamburg, Bremen, Niedersachsen – arbeitet. Die Firma baut und saniert seit 25 Jahren Gartenlauben und kann daher auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken. Es fallen keine Anfahrtskosten an. Die Firmenmitarbeiter halten auf Einladung von Gartenvorständen halbstündige Vorträge über Asbestsanierung.

Der Arbeitsbereich wurde für die Dauer der Arbeiten am Asbest, für etwa eine halbe Stunde, gesperrt. Schutzanzüge und Atemmasken sind Pflicht. Erst wurden die Schrauben gelöst und genässt, dann die Platten mit Faserbindemittel eingesprüht. Die Dachplatten wurden abgenommen, in einem „Platten-Bag“ sicher verpackt und genässt. Auf der Deponie wurde der „Big-Bag“ zur Entsorgung von einem Gabelstapler aufgenommen. Das alte Dach wird mit Dachschalung oder Rauhspund eingeschalt und zunächst mit Bitumenbahn gedeckt. Dann werden die Bitumenschindeln in der so genannten „Doppeldeckung“ eingedeckt. Das Dach wird neu verblendet.

 Die Asbestdachsanierung kostet als Komplettpreis bei einer Laubengröße bis 20 qm je nach Dachneigung 1925 oder 2450 Euro, bis 24 qm 2210 bzw. 2730 Euro, bis 30 qm 2530 bzw. 3055 Euro. Ich habe mich für die Bitumenschindeln Form Biberschwanz in ziegelrot entschieden. Diese Schindeln sind strapazierfähig und wartungsfrei auch bei heftigen Stürmen und extremen Wetterschankungen, wie wir sie in Zukunft aufgrund des Klimawandels immer häufiger erleben werden. Mit 8 Kilo pro qm besitzen die verwendeten Schindeln nur einen Bruchteil des Gewichtes von Dachpfannen, die zwischen 40 und 50 kg pro Quadratmeter wiegen. Das Dach ist absolut regendicht und wetterfest. Für seine umweltfreundlichen Herstellungsverfahren und ökologisch unbedenklichen Produkte erhielt die Herstellerfirma „Isola“ das europäische Umweltsiegel EMAS. Man erhält 15 Jahre erweiterte Produkthaftungs-Garantie (www.isola.com) .     

 

  An wen soll man sich wenden für eine erfolgreiche Asbest-Sanierung?

Beim Reinigen von Dächern oder beim Herausreißen eines PVC-Bodens können häufig Asbest-Fasern freigesetzt werden. Ansprechpartner für Fachleute ist die Bau- bzw. Umweltbehörde am Wohnort, die eine Liste von zertifizierten Sachverständige zur Einschätzung einer möglichen Gefährdung und Betriebe, die Asbest sanieren dürfen. Besteht der Verdacht oder die Gewissheit, mit Asbestfasern in Kontakt gekommen zu sein, sollte sich an seinen Hausarzt wenden, der evtl. an einen Spezialisten für Arbeitsmedizin überweist. Hat jemand privat mit Asbest hantiert und dabei Nachbarn oder Helfer geschädigt, kann er dafür zur Verantwortung gezogen werden. Unkenntnis schützt nicht vor Strafe. Das Deutsche Institut für Gütesicherheit und Kennzeichnung e.V., www.ral.de , informiert über unbedenkliche Ersatzmaterialien.    

 Der Autor Jan Ulrich Büttner schreibt in seinem Buch über Asbest, dass es weiter ein Problem sei, dass es viele Personen gibt, die mit der Herstellung oder Weiterverarbeitung von Asbest zwar nichts zu tun hatten, sehr wohl aber in versuchten Räumlichkeiten lange gearbeitet oder gewohnt haben, in denen Asbeststaub durch Abrieb und Verfall die Raumluft belastet oder belastete. Durch die lange Inkubationszeit von asbestbedingten Lungen-Erkrankungen von bis zu 40 Jahren ist die Gefahr von Neuerkrankungen immer noch nicht gebannt.  

 Die Entsorgung von asbesthaltigem Material

Was zum Beispiel eine Dachsanierung so teuer macht, ist die komplizierte Entsorgung des Asbest-Sondermülls, der als „gefährlicher Abfall“ – gekennzeichnet mit einem Stern des AVV-Schlüssels. Auf den meisten Deponien darf Asbest nicht angenommen werden, weil diese Substanz nicht im Entsorgungskatalog verzeichnet ist. Die Entsorgungspreise für asbesthaltiges Material ist daher 6- bis 10fach so teuer wie der üblichen Mülls. Viele Verfahren der Abfallverwertung von Asbest sind entweder nicht ausgereift oder zu teuer, so mechanische Zerkleinerungsverfahren oder thermische Verfahren wie Verglasern. Beim „Tempern“ wird den Asbestfasern das Kristallwasser entzogen.

In der Aufwärmphase können jedoch Verunreinigungen durch Dioxine entstehen. Auch chemische Verfahren wurden wieder aufgegeben aufgrund der Inhomogenität des asbesthaltigen Abfalls. Heute wird schwach gebundener Asbest mit Zement oder andere Bindemittel vermischt und in Fässer gegosssen und untertage deponiert. Örtliche Recyclinghöfe bringen den Asbestzement zur Deponie, wo er in „Big Bags verpackt und gelagert wird.

 Literaturtipps:

Maria Roselli, „Die Asbestlüge. Geschichte und Gegenwart einer Industriekatastrophe”, Rotpunktverlag 2007.

Jan Ulrich Büttner, „Asbest in der Vormoderne. Vom Mythos zur Wissenschaft“, Waxmann 2004.

 Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz gibt unter „Factsheet 51! das Informationsblatt „Asbest im Bausektor“ in allen EU-Sprachen heraus.

 Internet:

http://de.wikipedia.org/wiki/Asbest mit Weblinks „TRGS 519 Asbest: Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten“ sowie „Informationen des Bayerischen Landesamts für Umwelt zu Asbest“ sowie „IVSS fordert weltweites Verbot von Asbest“  

 www.baua.de , Stichwort „Asbest“, Internet-Adresse der Bundesanstalt für Datenschutz (Informationen über die Risiken von Asbest am Arbeitsplatz und Information über Ansprechpartner, wenn es um Gesundheitsschutz oder Erkrankungen geht)

 http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/risiken/asbest.php, Website des Deutschen Krebsforschunszentrums. Die Institution kann unter 0800-420 30 40 täglich von 8 bis 20 Uhr telefonisch erreicht werden, der Anruf ist im deutschen Festnetz kostenlos. Email-Adresse:

informationsdienst@dkfz.de .

Staudt KG, Osterstr. 11a, Elze, Tel. 0160-8481078, 05183-501704.

 Außendienstmitarbeiter Gerhard Hansen, Tel. 04106-4807